Deshalb ist Mentaltraining so wichtig!
Egal um welche Sportart es geht, insbesondere im Freizeitsportsegment haben nahezu alle Sportler Zugang zu denselben Trainingsmöglichkeiten.
Die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio ist günstig zu bekommen, dort stehen jedem meist identische Trainingsgeräte zur Verfügung. Über div. Bücher und vor allem YouTube hat jeder Zugang zu schier unendlichen Wissen. Du findest dort Trainingstutorials, komplette Trainingspläne mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten, Ernährungspläne und und und ….. .
Entsprechende Trainingsausrüstung, sei es Bekleidung oder Equipment für dein HomeGym, ist ebenso für jeden mit einem Klick bestell und bezahlbar. Somit ist es nicht verwunderlich, dass z.B. bei Stadtläufen, Halbmarathons etc. immer mehr Läufer an den Start gehen und das Leistungsniveau dort insgesamt ansteigt.
Einen individuellen und heutzutage noch meist viel zu wenig genutzten Vorteil kannst Du dir über deine Mentalen Fähigkeiten erarbeiten. Wenn Du an einem Lauf teilnimmst, oder auch in einer anderen Sportart aktiv bist, dann kennst Du das was man das Innere Selbstgespräch nennt. Jeder kennt diese Innere Stimme mit der man sich selbst beeinflusst.
Nimmt die körperliche Erschöpfung zu oder machen dich andere Sportler nervös oder „beeindrucken“ sie dich, dann kann diese Innere Stimme einen destruktive, demotivierenden Ton annehmen. Doch warum führen wir wir überhaupt diesen inneren Monolog?
Die Aufgabe von Selbstgesprächen
Lass uns anhand eines Alltagsbeispiels schauen, welche Aufgaben unsere Innere Stimme besitzt:
- Mit der Inneren Stimme formulieren wir unsere Vorhaben/Pläne:
„Heute Mittag muss ich unbedingt noch Stefan anrufen und danach fahre ich Einkaufen.“
- Wir geben uns mit der Inneren Stimme selbst Anweisungen:
„Die Nudeln hab ich im Einkaufswagen. Jetzt brauche ich noch das Hackfleisch und für die Tomatensoße eine Packung passierte Tomaten. Ah, den Parmesan muss ich auch noch holen.“
- Mit der Inneren Stimme ordnen wir unsere Gedanken, prüfen uns selbst:
„Habe ich den jetzt alles? Nudeln, Fleisch, Tomaten, Parmesan – ja, alles da was ich brauche.“
- Wir kommentieren unsere Handlungen oder das Geschehen um uns herum:
„Das Wasser kocht. Jetzt die Nudeln in das Wasser geben. Das Fleisch brät auch langsam, die passierten Tomaten mach ich jetzt auf. Jetzt zum Fleisch dazu. Würzen. …. .“
Wir führen nicht nur beim Einkaufen oder Kochen solche Selbstgespräche, sondern nahezu bei allem was wir machen und das zu jeder Zeit. Es sei denn wir befinden uns im Flow. Lese hier was ein Flow ist und wie Du trainieren kannst in einen Flow zu gelangen.
Zurück zum Sport
Wenn Du schon mal eine längere Strecke gelaufen bist, 10km oder einer Halbmarathon o.ä., dann kennst Du sicherlich auch die Momente wo deine Gedankenstimme vom Aufgeben und Beenden des Laufens gesprochen hat, oder? Je nachdem wie Du dann auf deine innere Stimme reagiert hast, bist Du dann langsamer gelaufen oder hast das Laufen sogar komplett, oder für eine gewisse Zeitspanne, abgebrochen.
Womöglich hast Du dich aber auch gegen deine Innere Stimme aufgelehnt oder dir selbst bewusst und zielgerichtet Zugesprochen:
„Ich kann das! Ich laufe weiter! Ich bin die Distanz schon mal gelaufen. Ich werde es wieder schaffen!“
Solche Worte lassen dich weiter, womöglich sogar wieder etwas schneller laufen.
Diese Vorgehensweise nennt man im Mentaltraining „Selbstgesprächsregulation“.
Im Jahr 1977 wurde die Bedeutung von Selbstgesprächen im sportlichen Leistungsprozess von den Autoren Mahoney und Avener untersucht.
Bei den US Olympiaqualifikationen im Geräteturnen verglichen die Beiden die geführten Selbstgespräche der Turner.
Die Turner welche sich nicht qualifiziert hatten sprachen davon, dass sie von Selbstzweifeln und Angst vor drohenden Versagen geplagt wurden sind.
Die Turner die sich für Olympia qualifiziert hatten, berichteten von Gedanken und Worten der Zuversicht.
Nicht-Qualifizierte hatten während des Wettkampfes Schwierigkeiten dabei sich von Fehlern gedanklich und emotional zu erholen, wohingegen erfolgreiche Athleten sich von ihren Fehlern abgegrenzt und distanziert haben. Qualifizierten Athleten war es also möglich sich voll und ganz auf ihre Aufgaben zu fokussieren, Nicht-Qualifizierte Athleten hingegen waren mehr mit Ihren Sorgen, als ihren sportlichen Herausforderungen beschäftigt.
Aufgeben und Scheitern beginnt also im Kopf!
Du kannst im Vorfeld bestens trainiert und dich vorbereitet haben. Verlierst Du im Wettkampf die Kontrolle über deine Gedanken, deine Aufmerksamkeit, wirst Du trotz idealer Vorbereitungen scheitern – nicht dein volles Potential abrufen können.
Deshalb ist Mentaltraining so wichtig.
Mentalstarke Grüße 😉
Sascha